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.“Hunde lernen mit Menschen – Menschen lernen mit Hunden – Am besten lernen und lehren wir im Team”

(Martina Windscheif)

  

Hundegestützte Pädagogik (HuPäSch)

in der

Carl-Sonnenschein-Schule

Warum kommen Hunde mit in die Schule?

 

An Förderschulen mit dem Schwerpunkt Geistige Entwicklung haben fast alle Schüler große Probleme im Bereich der Aufmerksamkeit, der Wahrnehmung, der Denkfähigkeit, des Selbstwertgefühls, der Empathie, der Soziabilität und der Selbstständigkeit.

Untersuchungen haben ergeben, dass das Zusammenleben mit Tieren nicht nur die Fähigkeit zur Kommunikation verbessert, sondern auch die Entwicklung von Empathie, Toleranz, Rücksicht-nahme, Kontakt- und Konfliktfähigkeit sowie die Frustrationstoleranz fördert. Tiere regen nachweislich die emotionale und soziale Intelligenz an. Besonders Hunde – als Meister der Anpassung – erleichtern die Kontaktaufnahme. Sie achten nicht auf Äußerlichkeiten und reagieren nur auf echte Gefühle.

Bei der Hundegestützten Pädagogik geht es nicht nur um den richtigen Umgang mit dem Hund, sondern

  • die Hunde nehmen die Schüler so an wie sie sind und achten nicht auf ihre Leistungen
  • der Umgang mit den Hunden offenbart schnell Stärken und Schwächen der Schüler
  • die Hunde spiegeln deutlich die Stimmung in der Klasse wieder
  • über den Umgang mit den Hunden kann das Selbstbewusstsein der Schüler sichtbar aufgebaut werden
  • Empathie und Sozialverhalten können trainiert werden
  • die Anwesenheit der Hunde ermöglicht eine entspannte Lernsituation

  

Voraussetzungen der Hunde in Bezug auf die Arbeit mit den Schülern der Carl-Sonnenschein-Schule

 

Elvis & Amy sind freundlich und nehmen gern Kontakt zu Menschen auf

  • lassen sich gern anfassen
  • besitzen eine hohe Aggressionshemmung
  • sind wenig stressanfällig
  • verfügen über einen guten Grundgehorsam
  • sind nicht extrem bellfreudig
  • verfügen über ein niedriges bis mittleres Aktivitätsniveau
  • können apportieren
  • zeigen keinerlei Beißansätze
  • sind wenig geräuschanfällig

Alle drei Hunde erfüllen diese Kriterien, aber wie alle Hunde – und auch Menschen – sind sie nicht vollkommen und eine Reflexion ihrer Stärken und Schwächen stellt einen wichtigen Aspekt unserer Hundegestützten Pädagogik dar.

Selbstverständlich findet die Arbeit immer nur im vertrauten Team Lehrerin/Hund statt. Unsere Hunde leben mit uns und unseren Familien und werden von uns artgerecht versorgt.

Nicht unterschätzt werden darf die hohe Belastung der Hunde durch die Arbeit mit den Schülern. Deshalb ist es sehr wichtig die Zeichen und Signale der Hunde gut zu kennen und zu deuten, um eine mögliche Überforderung mit entsprechenden Konsequenzen zu vermeiden.

Regelmäßige Gesundheitschecks werden von unseren Tierärzten durchgeführt und dokumentiert. Zusätzlich werden die Hunde zur Gesundheitsprävention alle drei Monate entwurmt, dies wird ebenfalls dokumentiert. 

 

Bedingungen in der Schule für den Einsatz der Hunde

 

  • Zustimmung der Schulleitung
  • Information der Schulkonferenz
  • Akzeptanz des Kollegiums
  • Information der Eltern
  • Erstellung eines Hygieneplans
  • Information und Zustimmung der Haftpflichtversicherung
  • Information des Hausmeisters

 

Einsatz der Hunde in der Klasse

 

Die Hunde schaffen allein durch ihre Anwesenheit eine entspannte Atmosphäre in der Klasse und machen eine andere Art von Schule deutlich. Sie unterstützen einzelne Schüler durch ihre Zuwendung und Nähe und geben vielen Schülern die Möglichkeit zum Stressabbau. Wichtig ist, dass alle Beteiligten (Menschen und Hunde) sich wohl fühlen. An erster Stelle steht immer das Wohl des Schülers! Zwingend notwendig ist zu Beginn die Erarbeitung von Regeln, an die sich jeder konsequent zu halten hat (z.B.: leise sein – die Hunde hören viel besser als die Menschen/ der Hund darf auf seinem Ruheplatz nicht gestört werden/ nichts auf dem Boden liegen lassen/ immer nur ein Schüler darf mit dem Hund agieren/ der Hund darf nur auf Erlaubnis der Lehrerin gefüttert werden/..). Diese Regeln sollten z.B. anhand von Fotos für alle verständlich ausgehängt werden.

Wir unterscheiden bei der Hundegestützten Pädagogik zwischen freier und gelenkter Interaktion. Bei der freien Interaktion ist der Hund während des Unterrichtsgeschehens anwesend ohne bestimmte Aufgaben erfüllen zu müssen. Bei der gelenkten Interaktion sollen die Schüler dazu hingeführt werden, einige Übungen mit dem Hund aktiv zu erarbeiten. So werden den Schülern bestimmte Lerninhalte interessanter vermittelt – die Schüler sind motivierter, Lernen wird leichter und nachhaltiger.

Wir arbeiten auch in der Schule

Hallo zusammen, wir sind die Schulhunde der CSS und begleiten unsere Besitzerinnen für ein paar Stunden in der Woche in ihre jeweiligen Klassen, um dort zu arbeiten. Wie das geht? Na, dann lest doch mal. Vielleicht sehen wir uns ja mal?

Elvis

 Elvis

geb.:                         

01/2008,  Australien Shepherd

gehört zu:                

Frau Lubik

in der Schule seit:  

April 2008

Ausbildung:             

Therapie-Pädagogik-Begleithund beim TBDEV

Hobbys:              

schmusen, Kunststücke machen, spazieren gehen, mit Menschen und anderen Hunden spielen

Amy

 

Amy

geb.:                          

6/2010,  Border Collie

gehört zu:                

Frau Lubik

in der Schule seit:  

11/2010

Ausbildung:            

kommt noch

Hobbys:   

toben, spielen, rennen, schmusen, apportieren, Intelligenzspiele

   

Aus verschiedenen Gründen kann der Hund manchmal nicht am Unterricht teilnehmen (Krankheit, die momentane Klassensituation lässt es nicht zu…). Trotzdem kann Hundegestützter Unterricht auch dann stattfinden, z.B. gestalten die Schüler ein „Klassen-Hundebuch“, schreiben einen Brief an „ihren“ Hund, etc.

Wenn Sie mehr Informationen über hundegestützte Pädagogik und unsere Arbeit mit den Hunden wünschen, stehen wir jederzeit gerne zur Verfügung. Nach Absprache können Sie gerne auch im Unterricht hospitieren.

Folgende Internetseiten sind auch interessant:

 

www.schulhundweb.de

www.colecanido.de

www.mwindscheif.de

 

Martina Windscheif

Gabi Lubik

Sabine Schönenberg